Robyn Schmidt & Lovis Krüger wandern entlang der Mittelmeerküste durch Europa und berichten darüber. Das ist unser Weg.

Lovis Krüger am 06. Jan 2016, 0 Comments
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Wir haben uns vorgenommen in jedem Land, durch das wir kommen, mit jemandem zu kochen und ein landestypisches Rezept zu lernen. In Montenegro lernen wir von Silvana Nedovic.

Der Mann von Silvana Nedovic kocht nie. »Männer in Montenegro sind sich dafür zu stolz«, sagt Silvana Nedovic. Aber auch sie hat nur selten Zeit, den Haushalt zu machen. Denn Silvana Nedovic hat drei Jobs (abgesehen von ihren drei Kindern): Sie führt ein Gästehaus in der Küstenstadt Budva, sie kümmert sich um ihren kleinen Garten in dem sie Gemüse anbaut und sie ist Abwasseringenieurin in Budva.

Wir haben in ihrem Gästehaus geschlafen und sie hat uns gezeigt, wie sie ‚Proja’ zubereitet. Das ist ein auf dem Balkan bekanntes Maisbrot. Silvana Nedovic hat das Rezept von ihrer Mutter gelernt und die hat es von ihrer Mutter gelernt, so dass Silvana die Mengen mit ihrem Handgelenk misst. Sie hat für uns die Mengen geschätzt. Im wesentlichen besteht das Rezept aus zwei Schritten: Den Teig mischen und dann backen. Im Teig sind vier Eier, ungefähr 400 ml Milch und etwa 200 ml Öl. Dazu tut sie eine große Schüssel gewürfelten Mangold und bröselt einen hellen und sehr scharfen montegrinischen Käse in die Flüssigkeit. Den Käse hat ihre Schwiegermutter selbst gemacht. Sein Geschmack erinnert entfernt an Feta. Er ist aber aus Kuhmilch und deutlich strenger. Jetzt fügt Silvana ungefähr zu gleichen Teilen Getreide- und Maismehl hinzu und rührt mit einem Holzlöffel bis das ganze ungefähr so flüssig wie ein Waffelteig ist. Zum Abschluss mischt sie eine Packung Backpulver darunter. Den Teig gießt sie dann auf ein Backblech, das sie vorher mit Öl und Mehl bearbeitet hat, damit das Brot nach dem Backen nicht festklebt. Der Teig zerläuft und bedeckt das ganze Blech. Dann schiebt Silvana ihn bei 200 Grad Celsius in den vorgeheizten Ofen und wartet etwa eine halbe Stunde. Tadaa(!): Das Maisbrot ist fertig. Oben und unten hat es eine orange-braune Kruste und in der Mitte ist es gelb. Ihre Kinder essen es gerne mit Joghurt zum Frühstück. Wir haben es einfach so gegessen: Ein kleiner Snack am Nachmittag.

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